Gleckhampfele

 

Kappelen - 's Glickhàmpfele

Am ersten Sonntag nach dem 15, August begehrt man in Kappelen jedes Jahr, seit 1975 das traditionelle Erntedankfest oder "Glickhàmpfele". Pierre Specker, Initiator und Gründer dieses Festes, war während mehr als 20 Jahren der Dichter, Inszenierer, und künstlerische Leiter einer Art von Heldengedichten, ausgedrückt in lebendigen Szenen. Das Fest ist eine wahrhafte Hymne auf den heimatlichen Boden und eine meisterhafte Jage auf die Zeit, in der noch keine Maschine das Bild gemeinsam arbeitender Familien auf den Sundgauer Feldern vertrieben hatte.

 

 

 

 

Jedes Jahr wurden 10 Szenen durch den bekleideten Dorfbewohner gespielt, Szenen aus dem damaligen ländlichen sundgauer Leben: Holzversteigerung im Dorf, Pferdemarkt in Bonfol, der Velo-Club, Eintreffen im Dorf der Hussaren der Republik, das Ballte der Kornsäcken bis zur Mühle....

 

Die 10. Szene ist unwiderruflich dem alten Gebrauch vom Glickhàmpfele gewidmet, der dem Fest seinen Namen gab.
Eine Tradition, die mit der Automatisierung aus unserem Sundgau verschwunden ist, die aber immer noch einen magischen und mysteriösen Charakter hat.
Zur Erntezeit knieten Eltern und Kindern vor dem letzten Getreidebusch nieder, um dem Herren für die gute Ernte zu danken. In diesem Busch waren Süssigkeiten versteckt, die die Kinder mit Entzücken entdeckten. Dann wurden neun der schönsten Kornähren geschnitten und zusammen gebunden, um das Glickhàmpfele zu bilden, dass dann die Familien-kruzifixen zierte.

 

 

 

Bei einem Stelldichein in Kappelen kann man auch die örtlichen Spezialitäten wie Linsensuppe mit passenden geräucherten Würstchen kosten; mit dem ländlichen Tanzball ist eine geregelte Verdauung im Tanzschritt garantiert gesichert.
Seit 1995 ist das Fest jedes Jahr einem neuen Thema gewidmet: den Holzarbeiten, der Milch,...
 (fotos: Claude Baumann)

Die Dörfer vom Pays de Sierentz